Meine Konzeption
Seit Herbst 2017 arbeite ich nun leidenschaftlich und mit viel Spaß als Tagespflegeperson.
Ein Leben ohne Kinder finde ich langweilig, denn sie gehören für mich einfach zum Leben dazu. Solange ich denken kann, habe ich immer mit Kindern zu tun gehabt.
Schon als junges Mädchen habe ich leidenschaftlich gerne babygesittet.
Diese Leidenschaft und Freude mit Kindern zu arbeiten, ist mir bis heute erhalten geblieben.
Kinder stark und fit für das Leben zu machen, sie zu einer starken und selbstbewussten Persönlichkeit heranzuziehen und zu begleiten, ist mir enorm wichtig.
Jedes Kind hat ungeachtet seines Geschlechts, seiner Herkunft, Kultur, Lebenswirklichkeit, seines Alters und Entwicklungsstandes das Recht, in seiner Individualität ernst genommen und wertgeschätzt zu werden. Diese individuellen Unterschiede sind eine gute Möglichkeit, voneinander und miteinander zu lernen.
Dieses den Kindern nahe zu bringen ist mein Ziel und meine Motivation.
Einzugsgebiet
Das Einzugsgebiet ist recht groß und umfasst Rössing sowie alle umliegenden Dörfer, wie Nordstemmen, Heyersum, Groß- und Klein Escherde, Mahlerten, Burgstemmen, Sarstedt, Hildesheim, aber auch Schulenburg und Pattensen.
Ziele der pädagogischen Arbeit
Ziel meiner pädagogischen Arbeit mit den Kindern ist es, sie zu selbständigen und selbstbewussten, sozialen Persönlichkeiten heranzuziehen. Jedes Kind soll sich individuell entfalten können, Schwächen sollen geschwächt und Stärken gestärkt werden. Das heißt, schon vorhandene Fähigkeiten sollen weiter gestärkt, geübt, trainiert und ausgebaut werden und noch nicht vorhandene Fertig- und Fähigkeiten sollen spielerisch mit Spaß und Freude erlernt und trainiert werden.
Durch eine kleine Gruppe von fünf Kindern kann ich jedes Kind seinem Entwicklungsstand entsprechend fördern.
Lebenspraktische Kompetenzen
Dazu gehören z. B.:
- sich alleine anziehen,
- alleine Händewaschen, Gesicht waschen, Haare kämmen, Nase putzen,
- alleine auf die Toilette gehen,
- alleine essen und trinken.
Kinder möchten gerne die Welt erobern. Sie sind neugierig und wissbegierig. Sie möchten an Aktivitäten teilhaben. Sie lernen, um diese selbständig ausführen zu können. Sie wollen selbständig entscheiden und handeln. Ihren Alltag selbst bestimmen und bewältigen. Nicht nur passiv gefüttert, angezogen und versorgt werden. "Hilf mir, es selbst zu tun!", ist ihre Aufforderung an die Erwachsenen. Wenn ein Kind so weit ist, etwas selbst zu tun, wird es das deutlich machen. Es fängt an, bestimmte Handlungen spielerisch nach zu machen, oder es zeigt Interesse an einer bestimmten Tätigkeit. Es ist gut und wichtig, dass Erwachsene Kinder an ihren Alltagstätigkeiten teilhaben lassen, denn so lernen sie, wie man etwas richtig macht und wie Dinge funktionieren. Jeden Tag räume ich mit den Kindern gemeinsam den Geschirrspüler aus, wir decken den Tisch, kochen zusammen und räumen gemeinsam auf. Die Kinder brauchen hierfür Lob und Anerkennung, ein positives Feedback. Übung macht ja bekanntlich den Meister. Hierfür brauchen die Kinder viel Zeit und Gelegenheiten. Auch das "Alleine-Essen" will geübt werden, genauso das Hände waschen vor und nach den Mahlzeiten, nach dem Toilettengang oder nachdem man von draußen reinkommt. Dies alles und noch mehr gehören zu den lebenspraktischen Kompetenzen dazu. Auf das Erlernen dieser Fähigkeiten lege ich großen Wert.
Bewegung
Bewegung ist enorm wichtig für die Entwicklung des Kindes. Es gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen, wie Essen, Trinken und Schlafen. Bewegung ist eine Grundvoraussetzung für eine gute körperliche, geistige und seelische Entwicklung eines Kindes und notwendig für ein gesundes "Großwerden". Durch die Bewegungsabläufe werden Nervenzellen im Gehirn miteinander verknüpft und die Nervenbahnen werden verstärkt.
Soziales Verhalten
Kinder sind soziale Wesen, die mit anderen Menschen in Kontakt treten, Beziehungen suchen und benötigen. Sie haben grundlegende Bedürfnisse nach emotionaler Sicherheit, Zuwendung und Wertschätzung. Kinder müssen erst ein soziales Verhalten untereinander lernen. Deshalb brauchen sie eine gute Anleitung, um ein soziales und respektvolles Miteinander zu erlernen. Ich möchte den Kindern beibringen, sich gegenseitig wertzuschätzen, Rücksicht aufeinander zu nehmen, jeden so anzunehmen, wie er ist, sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen.
Der Umgang mit eigenen Gefühlen und den Emotionen der anderen gehört ebenso zu der Entwicklung von Fähigkeiten, mit anderen Menschen zurechtzukommen und sich mit ihnen auszutauschen. Emotionsverständnis und Emotionswissen eines Kindes entwickeln sich im Dialog mit Bezugspersonen. Das Verhalten von Eltern und anderen Bezugspersonen sind für das Kind eine wichtige Rückmeldung für die Entwicklung seiner Gefühlswelt. Sie lernen schon früh, aufgrund der Mimik des Gegenübers unterschiedliche Reaktionen und Emotionen wahrzunehmen. So lernen sie Schritt für Schritt, die unterschiedlichen Emotionen wie Freude, Glück, Überraschung, Ärger, Angst und Wut zu unterscheiden. Kleine Kinder sind ihren eigenen Emotionen zunächst ausgeliefert und können sie kaum regulieren. Erst ab dem dritten Lebensjahr nimmt ihre Fähigkeit zur Regulation von Gefühlen zu und sie entwickeln Regulationsstrategien, z. B. über das Schmusetuch, Schnuller usw.
In dieser Entwicklung nehme ich die Kinder sehr ernst in ihren Gefühlen und reagiere einfühlsam und respektvoll, damit die Kinder ihre eigenen Gefühle kennen und wahrnehmen lernen, sich selber verstehen können und ihre Emotionen regulieren lernen.
Gesundheit und Ernährung
Es gibt ein gemeinsames Frühstück mit Vollkorntoast, Butter, Marmelade, Käse und Wurst. Zu trinken gibt es Wasser und/oder Tee. Mittagessen werden wir jeden Tag frisch zusammen kochen. Dabei achte ich auf eine ausgewogene Ernährung. Ich biete den Kindern eine Abwechslung von allen gesunden Lebensmitteln an. Zusammen mit den Kindern werden wir ein Hochbeet anlegen, Gemüse selber pflanzen, es gießen, dabei zuschauen, wie die Pflänzchen wachsen, und das Gemüse natürlich auch essen. Da macht das Gemüse Essen doch gleich noch viel mehr Spaß und es ist dazu noch richtig gesund. Nach dem Mittagsschlaf bereite ich eine frische Obst- bzw. Gemüse-Mahlzeit zu.
Sauberkeitserziehung
Zur Sauberkeitserziehung gehört zum Beispiel auch das selbständige Hände waschen vor und nach den Mahlzeiten, nach dem Toilettengang und nachdem wir von draußen wieder rein kommen.
Die Kinder werden regelmäßig und nach Bedarf gewickelt.
Zum "Trockenwerden" ist es wichtig zu wissen, dass dies bei Kindern schrittweise verläuft und sie frühestens Ende des zweiten Lebensjahres, meistens jedoch im Laufe des dritten Lebensjahres, den Schließmuskel der Blase bewusst kontrollieren können. Zu frühes Training oder sogar Strafen bewirken nur das Gegenteil. Zuerst nimmt das Kind die Darmtätigkeit bewusst wahr und informiert seine Bezugsperson darüber, dass "etwas" in der Windel ist. Das Gefühl für den Harndrang entwickelt sich meist etwas später.
Die meisten Kinder werden im Laufe ihres dritten Lebensjahres "trocken". Doch das Einnässen bis zum fünften Lebensjahr ist noch als normal anzusehen und nicht als auffällig einzustufen.
Form meiner pädagogischen Arbeit
Tagesablauf
7:00-8:00 Uhr : Ankommen der Kinder
8.00 Uhr : Begrüßungskreis
8:45-9:15 Uhr : Frühstück
9:30-11:30 Uhr : Freies Spiel, Projekte, nach draußen gehen, basteln, malen etc.
11:30-12:00 Uhr : Mittagessen
12:30-14:15 Uhr : Mittagsschlaf/Ruhen
14:15 Uhr : Zwischenmahlzeit (Obst/Gemüse)
14:30-14:45 Uhr : Abholen der Kinder
bis 15:00 Uhr: Tür- und Angelgespräche
Ziele und Formen der Zusammenarbeit mit Eltern
Eingewöhnung
Eine sanfte Eingewöhnung ist enorm wichtig für das Kind und ganz entscheidend für die weitere Zeit in der Tagespflege sowie für die weitere Entwicklung des Kindes. Die Bedürfnisse des Kindes haben hierbei oberste Priorität. Die Bindung des Kindes zu der Mutter spielt eine große Rolle. Bindung entsteht aus einer engen, sozialen Beziehung zu einer bestimmten Person, die dem Kind Sicherheit, Schutz und Unterstützung gibt. Signale des Kindes müssen feinfühlig wahrgenommen, richtig interpretiert werden, um prompt und angemessen darauf zu reagieren zu können. Das Kind fühlt sich sicher und kann dann sicher und angstfrei seine Umwelt erkunden und erforschen, ausgehend von seiner "sicheren Basis", seiner Bindungsperson/Mutter. Das heißt, die Bindungsperson gibt dem Kind Sicherheit und das Kind ist in der Lage die Welt zu entdecken. Das Kind zeigt das sogenannte Explorationsverhalten. Kommt das Kind in dieser Phase in Situationen, die das Kind überfordern, z. B. es erschreckt sich, hat Angst, ist müde oder hungrig, kommt es zurück zu seiner Mutter/Bindungsperson. Ein Kind braucht diese Bindung, die Sicherheit gibt, um gut lernen zu können. Kinder, die sich sicher fühlen, können frei ihre Umwelt entdecken. Deshalb ist die Anwesenheit der Mutter/Bindungsperson während der ersten Tage der Eingewöhnung so wichtig.
Gestaltung der Einführungsphase (Berliner Modell)
Die Mutter/Bindungsperson (Vater, Oma etc.) begleiten das Kind die ganze Eingewöhnungszeit über. Wichtig ist, dass es immer die gleiche Person ist, die das Kind begleitet.
In den ersten drei Tagen bleiben das Kind und die Bindungsperson für 1,5 Stunden bei der Tagespflegeperson. Die Bindungsperson ist die ganze Zeit über anwesend, hält sich aber im Hintergrund, lässt das Kind sich mit seiner neuen Umgebung vertraut machen und steht zur Verfügung, wenn das Kind Trost braucht.
Ich beobachte das Kind in dieser Zeit und greife die Interessen des Kindes auf, um dem Kind ein gezieltes Angebot zu bieten und sein Interesse an dem Neuen zu wecken und Vertrauen zum Kind aufzubauen. Hierbei beobachte ich die Bedürfnisse des Kindes und dränge mich nicht auf, auf Zurückweisung reagiere ich gelassen.
Am vierten Tag lässt die Bindungsperson nach ca. einer Stunde gemeinsamer Zeit und nach Verabschiedung das Kind für eine halbe Stunde bei mir alleine. Die Mutter sollte aber die ganze Zeit über erreichbar sein, um schnell wieder zurückkommen zu können, falls das Kind eine Trennung noch nicht tolerieren sollte. Sollte dies der Fall sein, wird die Eingewöhnungszeit mit der Mutter um ein paar Tage verlängert. Toleriert das Kind die Abwesenheit der Mutter gut, wird die Abwesenheit von Tag zu Tag verlängert. Die ganze Eingewöhnung dauert ca. 2 bis 4 Wochen.
Das Kind ist dann eingewöhnt, wenn es sich von mir trösten lässt und eine gute Bindung zu mir aufgebaut hat. Der Schnuller, das Lieblingsstofftier, das Lieblingstuch etc., das sogenannte Übergangsobjekt, kann bei der Eingewöhnung helfen, denn es stellt den Bezug zum Zuhause des Kindes dar und kann über die Trennung hinweg helfen. Die Mutter verabschiedet sich immer auf die gleiche Weise beim Kind, denn Rituale geben dem Kind Sicherheit.
Eine gute Beziehung zwischen den Eltern und der Tagespflegeperson ist sehr wichtig, das gibt dem Kind zusätzliche Sicherheit.
Erziehungspartnerschaft
Das Miteinander beider Erziehungspartner sollte von Offenheit, Toleranz, Dialogbereitschaft und Respekt geprägt sein. Es ist wichtig, dass Eltern und Tagespflegeperson eine verlässliche Beziehung zueinander aufbauen. Grundlage dafür ist der offene, ehrliche, enge und positive Austausch über das Kind. Je vertrauensvoller und belastbarer diese Beziehung ist, desto wohler wird sich das Kind in der Tagespflege fühlen und desto unbeschwerter wird es neue Beziehungen aufbauen und desto mehr wird es von der pädagogischen Arbeit profitieren.
Elterngespräche
Tür- und Angelgespräche: Kurze Übergabe des Kindes. Ist etwas vorgefallen, hat das Kind schlecht geschlafen, muss aktuell etwas beachtet werden. usw.
Entwicklungsgespräche : Finden nach Absprache mit den Eltern ca. jedes halbe Jahr statt. Dort berichte ich über den Entwicklungsstand des Kindes.
Das ist mir besonders wichtig
Ich bin gläubige Christin und finde es wichtig, dass man auch heutzutage noch weiß, welche Feiertage wir haben und was sie eigentlich bedeuten: "Warum feiern wir Weihnachten, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten usw.?" Das wird Teil von Projekten sein, die ich mit den Kindern durchführen werde.
Vor dem Mittagessen werden wir zusammen beten, d. h., ein Tischgebet miteinander sprechen.
Christliche Werte im Umgang miteinander, wie z. B. Respekt, Wertschätzung, Annahme usw., sind mir wichtig.
"Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gemacht hast" - (Psalm 139, 14)
Jedes Kind ist einzigartig und wunderbar gemacht! Das sagt uns schon die Bibel. Genau das möchte ich den Kindern nahe bringen. Außerdem, dass sie wunderbar sind, Stärken, Fähigkeiten und Gaben haben, aber genauso Schwächen. Wir sollten uns nicht mit anderen vergleichen. Denn jeder kann etwas anderes besonders gut oder auch nicht so gut. Und genau dadurch ergänzen wir uns und können uns gegenseitig helfen.
"Hilf mir, es selbst zu tun" - ( M. Montessori )
Kinder wollen lernen, selbständig zu werden. Ihnen dabei Unterstützung und Hilfestellung zu geben, wenn sie Hilfe wünschen und brauchen, ist mir wichtig, aber ihnen auch Gelegenheit zum Üben und Ausprobieren geben, es alleine zu schaffen.
Dieses Sprichwort macht mir immer wieder neu bewusst, dass wir uns für unsere Kinder bewusst Zeit nehmen sollten, um mit ihnen die Welt neu zu entdecken. Denn dieses gemeinsame Entdecken ist einmalig und viel zu schade, um es zu verpassen. Diese Dinge sind sehr wertvoll und kostbar und sollten vor anderen Dinge, wie der täglichen Arbeit, stehen. Die Arbeit kann später erledigt werden.